In meiner Praxis biete ich drei Arten von Therapien an.
Sigmund Freud entwickelte ab Ende des 19. Jahrhunderts die Methode der Psychoanalyse in Wien, die bis heute weiterentwickelt wurde. Hierbei liegt der Patient oder die Patientin in der Regel auf der Analysecouch, um durch das so geförderte sogenannte freie Assoziieren sich selbst und dem Analytiker einen Zugang zum sonst „verschlossenen” Unbewussten zu verschaffen.
Durch eine spezifische Art des Arbeitens, in der sich der Analytiker mit seiner Person zurückhält und die unbewussten Konflikte und Beziehungsanliegen des Patienten durch eine deutend-interpretative Arbeit beiden bewusst zugänglich macht, kann eine bisher verborgene (d.h. unbewusst und nicht wahrnehmbar) Problematik bewusst werden und innerhalb des wohlwollenden Arbeitsbündnisses durchgearbeitet und verändert werden.
In der analytischen Psychotherapie wird eine höhere Frequenz von Stunden vereinbart (zwei bis zu vier Stunden in der Woche). Diese dient dazu, eine höhere Intensität im Prozess des Analysierens zu fördern, in der auch die therapeutische Beziehung genutzt wird, um die bisher unbewussten innerseelischen Konflikte und deren Geschichte im Leben des Patienten emotional zugänglich und verstehbar zu machen. Eine Erfahrung im analytischen Prozess ist es, dass die Patienten (auch “Analysanden” genannt) in der Art, wie sie ihren Analytiker wahrnehmen und sich ihm zuwenden, unbewusste Beziehungsmuster aus ihrer Lebensgeschichte wiederholen, die dann wahrnehmbar und verstehbar werden. So kann der Patient sich entscheiden, was und wie er verändern möchte, dabei kann die analytische Stunde auch “zum Ausprobieren” genutzt werden. Ziel ist es hierbei, so die Symptome und Beschwerden des Patienten zu lindern, so dass er freier und unbelasteter in der Lebensgestaltung werden kann.
Unter bestimmten Umständen kann die analytische Psychotherapie auch im Sitzen gegenüber durchgeführt werden, die Art des Arbeitens wird immer gemeinsam festgelegt, manchmal auch erst einmal auf die “Bekömmlichkeit” hin ausprobiert.
Diese Therapiemethode ist aus der Psychoanalyse entwickelt worden. Hierbei arbeiten der Psychotherapeut und der Patient/ die Patientin im Sitzen gegenüber. Es geht um bewusstseinsnähere innere Konflikte und Erfahrungen, beide arbeiten mehr in der aktuellen Lebensrealität, suchen gemeinsam nach einer besseren Möglichkeit des Pat., seine aktuellen Schwierigkeiten zu lösen bzw. damit um zu gehen (z.B. Paarkonflikte, Arbeitsplatzkonflikte, Schwierigkeiten mit Selbstständigkeit, seelische Probleme, die sich in körperlichem Leid Ausdruck verschaffen, Störungen in der Verarbeitung von körperlichen Erkrankungen, Traumatisierungen).
Dabei wird in der sicheren und empathischen Arbeitsatmosphäre der
therapeutischen Beziehung die Art, wie der Pat. das Gegenüber wahrnimmt,
auch wie er diese Beziehung mitgestaltet, näher untersucht. Dabei können
bisher nicht bewusste Beziehungsmuster entdeckt und gesehen werden, welche
Phantasien und inneren Bilder, Affekte, Motivationen dabei eine Rolle
spielen. Diese haben meist einen Zusammenhang mit innerseelischen
Konflikten, die das Erleben und Verhalten in seinen heutigen also aktuellen
Beziehungen wesentlich mitbestimmen.
Das Ziel ist es hierbei, dem Patienten einen Raum in der Therapie zu
ermöglichen, in dem bisher blockierte Selbstentfaltung, Befreiung von
aktuell wirksamen inneren Blockaden und generell die Selbstfindung in seiner
momentanen Lebenssituation stattfinden können.
Gruppenpsychotherapie ist eine spezielle Form der Psychotherapie, bei der eine kleine Anzahl von Teilnehmern unter der Leitung eines professionellen Gruppenleiters zusammen kommt, um an sich selbst und mit den anderen an Problemen zu arbeiten.
Jeder von uns wuchs in Gruppen auf, sei es in der Ursprungsfamilie oder in anderen sozialen Gemeinschaften, entwickelte sich in der Schule oder anderen organisierten Gruppen weiter, in denen gelernt oder gearbeitet wurde.
Dies sind soziale Umgebungen, in denen unsere soziale und auch seelische Entwicklung stattfand und -findet. Gruppenpsychotherapie ist nichts anderes. Sie stellt einen Raum zur Verfügung, wo Sie mit anderen Menschen zusammen kommen, um Probleme verschiedenster Art zu teilen und besser zu verstehen, auch um im aktuellen sozialen Miteinander der Gruppe voneinander zu lernen. Gruppenpsychotherapie kann Gefühle und Erfahrungen z.B. von Einsamkeit, Angst oder Depression überwinden und auflösen helfen. Sie kann Menschen in ihren Wünschen und Zielen, ihr Leben zu ändern, unterstützen, dabei helfen, zufriedener zu leben. Gruppen wirken! Die Forschungen der letzten Jahre weisen eindeutig nach, dass die Gruppenpsychotherapie mindestens genau so wirksam wie Einzelpsychotherapie ist, in manchen Feldern ihr sogar überlegen!
Hier arbeitet eine Gruppe in fester, beständiger Zusammenstellung über lange Zeit (Mitgliedschaft ca. 2-3 oder 4 Jahre) im Sitzen. Die Gruppe besteht aus 7-9 Mitgliedern. Das zentrale Anliegen dieser eigenen und gut ausgearbeiteten Psychotherapieform mit nachgewiesener guter bis sehr guter Wirksamkeit (leider nicht genügend bekannt und zu wenig angeboten) ist es, die Kommunikation eines Individuums mit anderen zu verbessern, oft in seiner Entfremdung und gestörten sozialen Interaktion. Man weiß heute mehr davon, wie seelische Probleme in sozialen Zusammenhängen entstehen. Die immer wieder auftretenden Kommunikationsstörungen mit anderen (z.B. soziale Hemmungen, Ängste oder überschießende Aggressivität, hohe Kränkbarkeit) entsprechen u.a. dem Niederschlag verinnerlichter kindlicher Konflikte mit den Eltern oder anderen Bezugspersonen und auch indirekt gewissen Tabus der Gesellschaft. Krankheit ist immer auch Ausdruck von Unvereinbarkeit zwischen dem Einzelnen und seiner Ursprungsgruppe Familie.
Solche zu psychischer Krankheit führenden Störungen der zwischenmenschlichen Beziehungen betreffen in erster Linie die zu nahestehenden Personen (z.B. der Partner/die Partnerin, Freunde, Angehörige, aber auch Arbeitskollegen, eigene Eltern oder eigene Kinder im Erziehungsprozess). Daher ist die Gruppensituation sozusagen der natürliche Ort für Therapie: Die seelischen Schwierigkeiten des Einzelnen werden immer im Störungsmuster der zwischenmenschlichen Beziehungen deutlich und an und in „diesem Ort” bearbeitbar. Wieder kommt hier die Methode der Psychoanalyse zum Einsatz: Das Bewusstmachen von bisher nicht verstandenen, unbewussten verinnerlichten Beziehungserfahrungen im Hier und Jetzt der analytischen Gruppe. Der Gruppenleiter hat hierbei die ganze Gruppe und den Entwicklungsprozess der Gruppe im Auge, deutet die unbewusste Kommunikation der so „wiederaufgelegten Konflikte”, an der der Einzelne und zugleich die ganze Gruppe beteiligt ist. So gelingt es im laufenden Prozess den Mitgliedern in der Gruppe, sich unbefangener zu fühlen, neue Erfahrungen in der laufenden Interaktion zu machen und so ihr Leben freier, befriedigter auszufüllen und zu leben.